Amarena Kirschen tun weh

Heute wäre es beinahe passiert, dass Sie keinen frischen Artikel von Frau B. zu lesen bekommen hätten. Vor allem keinen so geheimen und sagenumwobenen, wie mein gehütetes Amarenakirschen Rezept. Und ich hätte Ihnen, wenn ich es Ihnen doch mal verraten hätte, die fürchterlich langweilige Geschichte erzählt, warum ich neuerdings süchtig nach Amarenakirschen bin.

Aber heute, wissen Sie, da ist mir was wirklich saublödes passiert!

Als ich den Blog begonnen hatte und den Artikel über die

Amarena Kirschen

geschrieben hatte, war ich gerade dabei, einen, sagen wir mal, beeindruckend großen Topf, mit sensationellen 23 Litern Fassungsvermögen, Amarenakrischen zuzubereiten. Erstens einmal für mich, dann für meine Kinder und meinen Mann, die mir meine immer wegfressen und schließlich für Familie, Freunde und Arbeitskollegen, falls noch Kirschen an Weihnachten übrig sind.

Jetzt wollte ich doch eigentlich erzählen, was mir heute passiert ist.

Bei der Herstellung von Amarenakrischen hat’s immer eine schreckliche pappige Sauerei in der Küche und wohin überall die lieben Kurzen auch sonst noch mit den Fingern batschen. Diese fröhliche Kleberei habe ich, im Schweiße meines Angesichts, unter Einsatz von vielen Geschirrtüchern, sauber geputzt. Eben diese Geschirrtücher sollten heute in die Waschmaschine (Frau B. wartet immer ganz brav, bis eine ganze Waschladung voll ist!). Leider war unser Waschmittel alle.

Aber da die Oma des Hauses für schlechte Zeiten vorgesorgt hat, hat Familie B. bestimmt 8 Packungen (selbstverständlich die großen!) Waschmittel im Vorratskeller. In diesem Vorratskeller lagern auch die hübschen gold-bedeckelten Einweckgläser mit den

Amarena Kirschen.

Da wir, wegen dem vielen Waschmittel, keinen Platz in den Regalen haben, habe ich, schlau wie ich bin, einen ehemaligen Schrankregalkorb umfunktioniert und auf den Boden gestellt.

Jetzt können Sie es aber langsam erraten, oder?

Ich also das Waschmittel aus dem Regal geholt, in Gedanken gerade meinen Tagesablauf durchgegangen, schwupps, hat’s mich so richtig – und ich meine richtig – auf’s Gesicht gelegt! Ich bin mit meinem Hosenbein wohl an dem Körberl, das zwengs der Kirschfüllung recht schwer war, hängen geblieben und hab sowas von mit dem Gesicht gebremst!

Es hat einen dumpfen Schlag getan, ich bin umgefallen wie eine deutsche Eiche und erst mal liegen geblieben. Dann hab ich mich kurz sortieren müssen, die Kinder mussten ja noch für die Schule zur Türe geleitet werden, und erst mal meine Brille wieder aufgesetzt. Dabei habe ich auch noch schnell kontrolliert, ob alle Zähne heil sind (was der Fall war!) und mein blutendes Gesicht fest gehalten.

Naja, kurz darauf hat mich die Nachbarin ins örtliche Krankenhaus gebracht, wo ich doch tatsächlich für riesiges Gelächter gesorgt habe. Also nicht wegen der Verletzungen, da waren alle sehr mitfühlend, sondern weil ich, innerhalb von kurzer Zeit, erst Herrn B. und dann Sohn C. in die Notaufnahme gebracht hatte. Da versah immer die selbe Ärztin ihren Dienst. Noch ein Besuch mehr und wir bekommen eine Bonuskarte!

Jedenfalls sitze ich jetzt hier und bin froh, dass es kein Videoblog ist. Ich habe mehrere riesige Schürfwunden im Gesicht und ein geprelltes Nasen- und Jochbein. Meine Lippe schaut aus wie ein Schlauchboot und dazu habe ich auch noch, vom netten Assistenzarzt, ein Pflaster aufs Knie bekommen.

Das Leben kann so schön sein!

Und dann habe ich überlegt, was das wohl zu bedeuten hat. Ich bin zu zwei Schlussfolgerungen gekommen:

  1. Ich habe den Korb sofort aus dem Weg gestellt und werde künftig keine Stolperfallen mehr bauen!
  2. Die Neugierde meine Leser hat überhand genommen und einen fiesen Plan ausgeheckt! Ich sollte über die Kirschen stolpern, um nicht zu vergessen, das Rezept möglichst bald zu verraten. Pfui, wie gemein!

Bitteschön! Sie haben es nicht anders gewollt.

Bevor ich das Rezept hier rein schreibe, also ganz genau verrate, verrate ich Ihnen jetzt mal was anderes. Vielleicht bekommen Sie irgendwann, bald, FrauBpunkt’s Amarenakrischen zu Kaufen! Jawohl! Ich treffe mich die Tage mit einem lieben Freund, um da mal drüber zu schnacken.

So lange dürfen Sie einfach noch Geduld haben. Ich halte Sie auf dem Laufenden, versprochen!