Gutsküche – Geschmack ist seine Heimat – Von einem Kochbuch und Menschen on fire

(Werbung wegen Verlinkung zur Gutsküche) Manche Menschen sind einzigartig. Sie sind deswegen bemerkenswert, weil sie lichterloh für etwas brennen – sie sind „on fire“. Das Charisma, das sie ausstrahlen, nimmt uns gefangen, zeigt uns den Sinn hinter unserem Menschsein. Es ist eigentlich ganz einfach, denn wir sollten alle versuchen etwas zu finden, das wir lieben und gut können, für das wir leidenschaftlich eintreten können und wollen. Hingabe ist da auch ein Stichwort, Sie erinnern sich sicherlich an die Petit Fours, die ich mal gebacken habe,… Hingabe ist ein wichtiger Pfeiler unseres Lebens, da bin ich mir mittlerweile sehr sicher.

Das strahlendste Charisma, Aura, Präsenz, Anziehungskraft haben wir, wenn wir in uns ruhen und mit uns und unserem Leben zufrieden sind. Menschen, die mit Hingabe, Leidenschaft und Liebe ein Ziel verfolgen, strahlen das intensiv aus. Sie lächeln mehr, erzählen mit leuchtenden Augen, versuchen uns aus unserem LebensEinheitsbrei heraus zu reißen. Wie ein Orkan fegen sie die Belanglosigkeiten unseres Alltags beiseite. Lassen uns hinterfragen, nachdenken, vielleicht sogar werden wir mitgerissen. Bestimmt haben Sie jetzt einige Menschen vor Augen, richtig?

Manchmal haben wir das Glück,

dass einzigartige Personen aufeinander treffen, sich verbinden und ein Stück weit die Welt aus den Angeln heben. Und manchmal haben Sie als mein/e Leser/in das Glück, dass ich diese Menschen kennen lernen darf und Ihnen davon erzähle.

Matthias Gfrörer – ich hoffe ich werde Dir und Deiner Vision hier gerecht!

Vorweg geschickt bin ich der Auffassung, das ich Ihnen hier nicht nur von Matthias und seiner Idee, nein, vom Paar Rebecca und Matthias Gefrörer erzählen muss. Wenn Sie die Beiden erleben, sehen, wie sie sich gegenseitig aufziehen und ergänzen, Scherze machen und gemeinsam anpacken, dann wissen Sie, dass Sie ein perfekt zueinander passendes Puzzle vor sich haben. Seelengefährten, die sich gegenseitig fordern und fördern. Die beiden kennen sich nicht nur schon seit der Ausbildung – wer da wem beim Lernen geholfen hat und ob es überhaupt dazu gekommen ist, sollten Sie sie vielleicht mal selber fragen – die Gfrörers teilen und leben Ihren Lebenstraum.

2009 verwirklichten sie die gemeinsame Vision von einem eigenen Restaurant.

Die „Gutsküche“ auf dem Gut Wulksfelde sollte nicht nur ein Speiselokal sein, es sollte etwas ganz Besonderes, Einzigartiges, Nachahmenswertes werden.
Rebecca, gelernte Hotelfachfrau, Köchin und Sommelière steht als Patronin hinter der Gutsküche. Sie lebt dort ihre Passion für exzellente Weine und extrem leckere Speisen aus. Matthias, unermüdlich und herzlich, sorgt dafür, dass in der Gutsküche jede Woche eine herrlich ehrliche Speisekarte für Bauch und Seele serviert wird. Beide extrem gut ausgebildet, versiert in der Gastronomie ergänzen sich wunderbar. Unter anderem Michael Hoffmann hat beiden solides Wissen, Leidenschaft und Liebe für den Genuss mit auf den Weg gegeben. Rakhshan Zhouleh, eine versierte Größe im Kreise der Sommeliers steht den beiden Gfrörers ebenfalls freundschaftlich zur Seite. Herrlich, was er uns für diesen Abend als Begleitungen ausgewählt hatte. Und wunderbar, wie er mit witzig spritzigen Geschichten unterhielt!

Die Küche ist offen und so darf man als Gast eine einzigartige Atmosphäre mit erleben. Passion für ehrliches Küchenhandwerk, pure Produktliebe und Zubereitung von Genuss mit gutem Gewissen. Das sind die Leitsäulen der Gutsküchen-Philosophie. Ich möchte mich aus dem Fenster lehnen und noch eine dazu fügen. Der menschliche positive Umgang miteinander, wenn Matthias ruhig und konzentriert sein Team einweist. Laute und raue Töne habe ich hier nicht erlebt.

Und so wird für mich der Kreis rund.

Von der bewussten Produktion der Lebensmittel auf dem Gut Wulksfelde und der Liebe dazu. Der Einsatz der vielfältigen Köstlichkeiten in perfekten, bodenständigen und doch überaus raffinierten Gerichten. Bis hin zum Umgang miteinander. Nachhaltigkeit hat keinen Anfang und kein Ende, wenn wir sie ganz durchdringen.

Wenn Matthias auf einem mit Grünbrache bepflanztem Feld steht und mit leuchtenden Augen von der im Gut gepflegten Anbautechnik erzählt, wissen Sie, dass er und all die anderen Mitarbeiter auf dem Gut die Philosophie leben. Hier haben sich Idealisten zusammen gefunden, die aus neuesten Forschungsergebnissen und alt hergebrachten Methoden eine Symbiose erschaffen haben. Gemüse wird in den Gewächshäusern selbst angebaut, in der Küche verarbeitet, im Hofladen verkauft. Überschüsse werden an die Schweine verfüttert, oder aber kompostiert und als Dünger unter geackert. Er erzählt davon, dass die Umstellung nicht immer einfach ist, doch jeder, der mit gesundem Menschenverstand, neben unserer Ernährung, auch noch die Zukunft der Umwelt im Auge behält, gar nicht um ein großes Umdenken herum kommt. Zeit braucht man, genauso, wie man kalkulieren muss, dass ein Acker regelmäßig brach liegen soll. Nur so beuten wir unsere Umwelt nicht aus, sondern leben mit ihr in einem Kreislauf.

Matthias glaubt daran,

dass Genuss mit offenen Augen und einem guten Gewissen der richtige Weg ist. Am Schweinegehege erzählt er von der Schweinehaltung, wäscht uns interessierten Zuhörern den Kopf. Wussten Sie, dass die Tiere ohne Beton unter der 50 cm hohen Erdschicht, schlicht und einfach unter dem Zaun durch buddeln würden? Witzige Geschichten und lehrreiche Tatsachen wechseln sich ab, wenn Matthias von dem Alltag auf dem Hof erzählt. Jeder Lehrling begleitet einmal ein Schwein zum nahe gelegenem Schlachter. Denn wer ein Tier verarbeiten und essen möchte, der sollte auch einmal sehen, wie das Leben endet. Auf dem Schlachthof dürfen sich die Tiere nach dem kurzen Transportweg ausruhen und werden dann, mit Ruhe und Würde getötet. Darf ich töten in dem Zusammenhang überhaupt schreiben? Ja! Sie wollen Fleisch essen? Nun, ein Schnitzel war nun mal in seiner Zeit vor der Kühltheke ein Lebewesen,…

Ah, apropos Schnitzel.

Schnitzel werden Sie auf der Speisekarte im Gutshof vergeblich suchen. Denn ein Schwein besteht nun mal nicht nur aus Schnitzeln. Dadurch, dass Matthias so wenig an Fleisch dazu kauft wie möglich, verwertet er die ganzen Tiere. Und wenn Schnitzel als Gericht auf der Karte zu finden ist, neigen viele Menschen dazu, eben jenes zu bestellen. Statt dessen gibt es wöchentlich überdachte Leckereien. Unter anderem Schmorgerichte und saisonale Genüsse. Wir finden diese Woche zum Beispiel delikates Gulasch vom liebevoll groß gezogenem Angus, ein Fleischmenü mit vorrätigen Fleischdelikatessen, genauso wie ein veganes Kürbis Gersten Risotto vom Gutshof. Natürlich setzt er bisweilen auch Akzente mit exotischen Früchten und Kräutern, greift auf den örtlichen Jäger und Fischfang zurück. Denn in seiner spannenden Wanderzeit als Koch durfte er weltweit in die Spitzengastronomie schnuppern. Wenn er zukauft, dann nur aus Quellen, denen er vertraut und die möglichst nachhaltig und ökologisch arbeiten. Doch leider wächst halt nicht alles im Norden, wie er so schön sagt.

Ich war beeindruckt von der großen Backstube in der, mit dem auf dem Gut angebaute Getreide, täglich frisch gebacken wird. Neben dem Restaurant und dem Hofladen werden sogar umliegende Rewe und Edeka Märkte beliefert. Auch hier ist Zeit eine wichtige Hauptzutat. Zeit und lokale Zutaten, in dem Fall Kräuter aus der Region, sind auch in den „Gut“ eingeflossen, dem Norddeutschen Aquavit, der aus einer Vision von Matthias, zusammen mit der Feingeisterei Fabian Rohrwasser, entstanden ist.

Von dem Gut,

– also, nicht vom Aquavit, obwohl, er ist echt lecker…- könnte ich Ihnen noch stundenlang weiter erzählen. Doch nun hat Matthias, ganz nebenbei, also neben seiner schönen Pflicht als Ehemann, Papa zweier Wirbelwinde, Gutsküchenherrschaft und dem alleine herrschenden Dackel Grizzly, ein beeindruckend schönes Kochbuch geschrieben.

Das Kochbuch „Gutsküche – Geschmack ist meine Heimat“, zeigt auf jeder Seite nicht nur wunderbar leckere und gut nach zu kochende Gerichte. Die quirlige und überaus begabte Fotografin Eli Patrikiou begleitete Matthias, im Reigen der Jahreszeiten, über ein ganzes Jahr. Mit den Augen rollend und einem breiten Grinsen im Gesicht, erzählt sie von der Arbeit mit Matthias. Ein Foto für den Hasenpfeffer kann man schließlich nur machen, wenn der Jäger erfolgreich einen Hasen erlegt hat, den Matthias anschließend, in ein zugegebenermaßen perfektes, Gericht umgesetzt hat. Logisch, zumindest, wenn Sie Matthias mal erlebt und verstanden haben.

Die Gerichte,

die Sie in dem Buch finden, sind allesamt echt und ehrlich gekocht, fotografiert und anschließend verspeist. Ich hoffe nur, dass Matthias gescherzt hat, als er uns erzählte, das wir an diesem Abend den Hahn, der Eli bei einer Foto Session so fies ins Bein gehackt hat, als Coq au Vin serviert bekämen. Apropos,… Das Gericht gibt es bei uns morgen Abend. Wenn ich vormittags Käse auf dem Wochenmarkt verkaufe, bin ich da meistens sehr platt. Da kommt mir ein Gericht gerade recht, dass ich vorbereiten und dann einfach genießen kann.

Wie Sie ja vielleicht wissen, sammle ich Kochbücher. Also, nicht wirklich um daraus zu kochen, sondern als Inspiration. Ich lese die Bücher, mag die kleinen Texte und Anekdoten. Ich liebe es, ehrliche Fotos, auch das Geschehen rings um den Teller herum zu sehen, die mich das Rezept spüren lassen. Wenn es ein Kochbuch schafft, meine Sinne anzusprechen, mich zu bewegen, einen Funken zu entfachen, dann wird es von mir immer wieder und wieder in die Hand genommen.

„Gutsküche“ von Matthias Gfrörer

schafft es, mich mit bodenständigen und gleichzeitig raffinierten Gerichten tatsächlich zum Nach-kochen zu verleiten. Nach Jahreszeiten sortiert finden sich hier Wildschweinkoteletts mit Grünkohlspinat, Haselnüssen und Röstdillingen neben einem eleganten gebeizten Eismeerforellenfilet, Wildkräutersalat und saurer Sahne. Sie finden ein lackiertes Osterzicklein mit geröstetem Spargel, Taglilien und Vanille Polenta bei dem ich gestehen muss, dass ich an meiner Zicklein Variante – also beim Anrichten – noch arbeiten sollte. Die Bouillabaisse nach Gutsküchen Art ist zum niederknien, wie ich selbst kosten durfte. Es gibt sündige Weinbergpfirsiche Melba und einen anbetungswürdigen Kürbis Käsekuchen, bei dem ich schier vom Glauben abgefallen bin.

Sie suchen noch ein Weihnachtsgeschenk?

Mein Exemplar hat eine Widmung und schon den ersten Fleck drinnen, das gebe ich nicht mehr her. Dann eben auf zum örtlichen Buchhandel, oder bestellen Sie direkt online in der Gutsküche! Oder noch besser,… Schenken Sie einen Städtetrip nach Hamburg, mit einer Reservierung in der Gutsküche. Besuchen Sie die freilaufenden Hühner, vereinbaren Sie eine Führung durch das Gut, genießen Sie dieses bodenständige Paradies. Kaufen Sie das Buch und vielleicht auch den Aquavit direkt vor Ort, ich bin mir sicher, Matthias freut sich auf Sie!

Ja, am Anfang des Artikels hatten wir es von einzigartigen Menschen – Matthias, Du und Rebecca habt Euch gefunden, brennt füreinander und für einen gemeinsamen Traum. Zusammen mit Hauke, Tobias und all den anderen wunderbaren Menschen vom Gutshof Wulksfelde zeigt ihr uns ein Konzept das funktioniert und unsere Gesellschaft bereichert.

Das Kochbuch von der Gutsküche

ist eine Inspiration für jeden Menschen, der mit Genuss nachhaltig leben möchte. Nachhaltigkeit muss nicht mit Verzicht, mit schnöder Askese einher gehen, sondern mit gesundem Verstand. Wir sollten die Herkunft unserer Lebensmittel kennen, die Jahreszeiten berücksichtigen, unsere Mahlzeiten nach Verfügbarkeit und nicht nur nach Gelüsten planen. Zeit spielt eine große Rolle, aufmerksames Beobachten, Haptik, Geruch, Geschmack. Eli hat das, so denke ich, mit Leben und Farbe in all den Fotos umgesetzt. Wow, dieses Buch ist so viel mehr als ein Kochbuch – wenn Sie es zulassen!

Matthias, danke für Deine Inspiration, Deine Leidenschaft und Dein Herz am rechten Fleck! Es war mir eine Ehre, Dich und Dein Buch zu feiern!

Und was denken Sie darüber? Wie leben Sie? Wie kaufen Sie ein? Lassen Sie sich von den Jahreszeiten, dem Wochenmarkt inspirieren? Oder sind Sie ein Erdbeeren-unbedingt-auch-im-Winter-Esser? Haben Sie schon mal in das Kochbuch von Matthias rein geschnuppert? Wie finden Sie es?

Mein Hühnchen lief bis vor kurzem noch herum, das Gemüse ist aus der Region, der Wein temperiert. Ich sitze jedenfalls gerade im Duft vom Coq au Vin und bin bemüht mein seliges Grinsen (die Vorfreude, Sie wissen schon) nicht ganz debil wirken zu lassen,…

Ich geh jetzt mal den Kochwein probieren,…

In diesem Sinne,

Ihre FrauBpunkt