Vom Smurf Haus und anderen Erkenntnissen

Welcome back! Willkommen, grias Eich und wie geht‘s? Na? Haben Sie mich vermisst? Also, ich hab Sie ja schon vermisst. Und nur damit hier niemand panisch nach einem Rezept in diesem Artikel sucht. Es gibt hier tatsächlich keines.

Warum gab es diese Lücke? Und warum schreibe ich jetzt wieder? Und warum ohne Rezept? Gut, die zweite Frage ist einfach beantwortet – weil ich es kann. Die erste und auch dritte Frage sind etwas komplexer, also machen Sie sich eine Tasse Kaffee, Tee, schenken Sie sich ein Glas Rotwein, Gin Tonic, oder von mir aus halt eine Maß Bier ein, setzen Sie sich und hören Sie zu,…

Wir sind im Februar 2019 umgezogen.

Genauer gesagt, sind wir zurück gezogen in unsere alte Heimat. Wir leben seit 7 Monaten auf sehr beengtem Raum, in dem alten Smurf Haus meiner Oma. 80m² mögen ausreichend klingen, sind sie aber nicht. Daher sind ca. 50% all unserer Sachen in Garage, Werkstatt und einem Bauwagen eingelagert. Ich traf vor dem Umzug schon die Entscheidung, was wichtig ist und ins Haus muss und was potentiell eine Zeit lang nicht gebraucht wird. Matrie Kondo Style – Was macht mich glücklich, was brauchen wir dringend und was kann weg. Damit ich den Rahmen hier nicht sprenge, beschränke ich mich in meiner Erzählung hier, mal auf den Küchenbereich. Das der Staubsauger dem Besen gewichen ist, erwähne ich hier nur, sicherungshalber, am Rande.

Mein Backofen

steht provisorisch in der Werkstatt, die Küchenmaschine und der Sous Vide Stick im Bad im 1. Obergeschoss und ich muss planen, in welcher Reihenfolge ich was mache. Denn, dank der wirklich lausigen Sicherungen, kann ich nicht gleichzeitig Backen und unsere Luftfriteuse benutzen, Sous Vide und Ofen gleichzeitig ist auch keine gute Idee. Ach und die Geschirrspülmaschine nutzen, während ich koche? Sie erraten es,… Die schwachbrüstige Sicherung führte uns auch recht schnell zu der Entscheidung, ein Gaskochfeld zu nutzen. Nix mehr Induktion, quasi back to the roots,… Fehlt nur noch, dass ich ein Feuer machen muss,… Also nicht möchte oder darf, Sie wissen schon.

Wir haben also drastisch reduziert.

Ich habe nur die Kochutensilien im Haus, die ich definitiv oft benutze. Und es ist ganz schön schwierig, genau das zu definieren. Ich meine, stellen Sie sich mal vor die Pfannenwender-, Schneebesen-, Stampfer-, Klopfer-, Sonstigesschublade in Ihrer Küche. Und jetzt entscheiden Sie, dass von jeder Art (die Sie auch wirklich benutzen. Also der sonderbare Kunststoffschnuffel, bei dem Sie eh nie richtig wussten, für was das Dingens gut ist, der zählt eh nicht!), nur eines (ja, das tut weh!) mit in die Küche darf. Sie zählen die Teller, Schüsseln, Schalen, Tuppers, naja, und so weiter und so fort und sortieren aus. Einlagern oder benutzen?

Und dann panisches Suchen, falls Sie, so wie ich dann doch eine Tarte backen wollen und den ollen blöden, verflixten Boden der Form nicht finden. Der Ort der Suche ist klar,… Werkstatt, alle Umzugskartons mit „Küche“ drauf. Aber das Ding versteckt sich hartnäckig.

Was habe ich bisher aus dieser Platznot gelernt? Vieles,…

  • Ich suche immer irgendwas, also habe ich mich daran gewöhnt. Also, an den Zustand des Suchens.
  • Lass Dich immer wieder von Dingen, die Du findest, überraschen!
  • Improvisation ist alles. Du findest den Schneebesen für die Küchenmaschine nicht? Dann gibt es halt keine warm geschlagene Meringue daraus, sondern von Hand, über dem Herd. Merke,… Ich suche morgen weiter!
  • Ein ausreichend großes Spülbecken mit einer schwedderfreien Mischbatterie ist Gold wert! Fragen Sie nicht, wie oft ich schon mich und die ganze Küche nass gespritzt habe. Und nein, das kann ich nicht ändern, weil der grandiose Vorbewohner des Hauses eine absolut beneidenswerte Betonkonstruktion architektonisch konstruiert hat. Das einbetonierte Waschbecken hat leider keinen Überlauf, weil dieser mit Beton zu ist. Also, ja, es kann überlaufen, aber eben halt einfach, sagen wir mal, pur, auf den Boden, nicht in so einen Schlauch. Ich bitte Sie, wer braucht schon Schläuche? Das Becken ist kleiner als mein großer Nudeltopf und zu weit vom Rand weg. Der Wasserhahn wurde quasi als Gnadenhof mit verbaut und die ganze Betonplatte ist leider um 0,5 cm zu niedrig für eine Geschirrspülmaschine montiert. Daher ist diese jetzt daneben und unser Backofen in der Werkstatt, quer über dem Hof,….
  • Aus obigem Punkt folgt unweigerlich – Spüle niemals Geschirr ohne eine ausreichend saugfähige Küchenschürze!
  • – Flitze schnell, wenn Du Hefeteig bäckst, sonst fällt er zusammen, bis er in der Werkstatt ist.
  • Nachbarn sind neugierig, wenn es draußen nach Essen riecht,…
  • Kochen mit, bzw. auf Gas ist der absolute Oberhammer! Ich habe mich recht schnell an die verflixt heißen Griffe, die schnelle Reaktion und die Verwendung der kleinen Emailletöpfe gewöhnt. Und was soll ich sagen, ich vermisse nur die Booster Funktion und die Warmhaltemöglichkeiten von Induktion. Wer braucht Technikschnickschnack, wenn er mit Flammen spielen kann?
  • Eine sehr wichtige Erkenntnis, neben der, dass ich auf Kochen mit Gas stehe, ist, das es bei weitem nicht so viel Schnickes braucht. Es ist eine Herausforderung, mit weniger Equipment, mit bewussteren Entscheidungen zu Kochen.
  • Foodfotografie in einem Smurf Haus, mit Minifenstern und quasi null Stellfläche gestaltet sich schwierig. Daher eben, Punkt drei von oben, kein Rezept. Oder ist Ihnen das wurscht, Sie wünschen sich Rezepte und Fotos aus dem Chaos?

Wichtig waren und sind nach wie vor, neben der Ausrüstung, die Qualität der Zutaten und die Hingabe, mit der wir Kochen oder Backen. Und von all dem hat es hier reichlich, so dass es eine echte Freude ist, die Kids und den HerrnBpunkt mit Leckereien zu versorgen.

Damit das auch so bleibt und ich weiter mit Freude und Enthusiasmus in der Küche werkeln kann, plane ich gerade mein neues Paradies. Und da kommen einige grundsätzliche Fragen auf.

  1. Welchen Herd möchte ich? Induktion? Gas? Eine Kombination aus beidem?
  2. Wie viele Platten am Herd brauche ich (wirklich)? Und welche? Also wie viel kW Leistung, bzw. welche fancy Sonderfunktionen?
  3. Möchte ich einen rustikalen Gasbackofen? Elektrobackofen? Dampfgarbackofen, oder Dampfgarer und Backofen? Oder den Dialoggarer? Und über was wollen wir dann dann sprechen, im Dialog? Oder denke ich gerade über den nächsten Brotbackautomat, den nächsten Cake-Pop Maker oder Sandwich Quetscher nach? Benutzen Sie Dampf? Wenn ja, für was?
  4. Und was, finally, ist mit der Dunstabzugsgeschichte? Umluft, Abluft, nach unten, kopffrei, versteckt, präsent?

Also, Sie werden es sicherlich schon erraten haben,…

Ich habe da schon eine klitzekleine Idee, ein paar Inspirationen gesammelt. Doch ich finde es viel spannender, mit Ihnen darüber zu diskutieren. Mit was kochen/ backen Sie? Und sind Sie damit glücklich? Was wäre Ihr Traum als Ofen/ Herd?

Ich jedenfalls habe beschlossen, wieder mehr hier zu schreiben. Für mich, für Sie, für alle Menschen, die gerne mal ein paar Minuten Auszeit haben. Mal wird es Leckereien geben, mal eben nicht. Oh, ich sollte Ihnen in jedem Fall noch von unserem Urlaub erzählen. Ein Land, das uns als Familie mit seiner rauen Landschaft, seiner Herzlichkeit gefangen hat. Und von Käse sollte ich auch noch erzählen, von unserer Gegend hier, der Nachhaltigkeit, die mir überall begegnet, von Plänen für eine neue Küche, von Volksfesten, Trachten, von offenen Armen und Engstirnigkeit,…

Sie sehen, es gibt viel zu tun, also legen wir los!

Kommen Sie bald mal wieder.
In diesem Sinne,

Ihre FrauBpunkt